TRUTH OR DARE
Dokumentarfilm – in Postproduktion
Erinnerst Du Dich an den Lockdown?
Als die entleerten Dancefloors sich nach Körpern sehnten?
Wo sollten wir hin mit unserer Sehnsucht?
Wo sollten wir hin mit unserem Begehren?
Wo sollten wir hin mit unserem Fleisch?
Inspiriert von diesem Gefühl der Abgeschnittenheit und Sehnsucht des Lockdowns beginnt der experimentelle Dokumentarfilm „Truth or Dare“. Aus den Distanz-Interviews entspinnen sich fragmentarische Erzählungen von Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt, die alle nach Berlin kamen, um hier ein Zuhause in der queeren sexpositiven Szene zu finden. Sie erzählen Geschichten von tröstenden Dates aus Liebeskummer, Geschichten von Flucht aus faschistischen Elternhäusern. Es geht um die Entdeckungen des eigenen queeren Körpers, die Notwendigkeit von Consent Praktiken und den Struggle um Anerkennung selbstbestimmter Sexarbeit.
Wir hören ihre Stimmen, Erzählungen einer diversen Community, die sich nach Freiheit, Anerkennung und Zugehörigkeit sehnt. Wir gleiten durch das nächtliche Berlin und menschenleere Clubräume.
Verschiedene Menschen begegnen sich in ihren Schafzimmern. Wir hören, wie sie einander sagen, was sie begehren, wie sie Grenzen ausloten. Wir spüren, wie sie zueinanderstehen, durch die Art, wie sie sprechen und sich berühren: Mal spielerisch, mal verletzlich, mal wild. Mal zu zweit und mal in einer Gruppe. Und warum das alles?
“ Wenn man einen Vogelschwarm beobachtet, sieht man den Verlust von Ego bei dem einzelnen Vogel, der mit allen anderen Vögeln da auf majestätische Weise fliegt.
Menschen fahren Achterbahn, um diesen Kontrollverlust zu erleben, oder singen im Chor, weil sie Teil von etwas sein wollen.“
(Adrienne Teicher in Truth or Dare)